Hackerati deutschen strategischen Standorten. Deutschland wirft Moskau vor

Der Chef der deutschen Agentur für innere Sicherheit hat die russische Regierung öffentlich eines groß angelegten Cyberangriffs beschuldigt, der angeblich gegen deutsche Energieversorger gerichtet war. Die Vorwürfe folgen einer Ankündigung des Bundesamtes für Informationssicherheit (BSI) vom 13. Juni, die mit dem Schutz der elektronischen Kommunikation der Bundesregierung beauftragt ist. Laut BSI ist seit mindestens einem Jahr ein weit verbreiteter und systematischer Angriff auf die deutschen Energienetze im Gange. Der Angriff mit dem Codenamen BERSERK BEAR besteht aus verschiedenen Versuchen von Hackern, die Computernetzwerke deutscher Unternehmen zu kompromittieren, die Verbraucher im ganzen Land mit Strom und Erdgas versorgen.
Die Angriffe waren größtenteils erfolglos, sagte BSI, da sie nur einige Bürocomputernetzwerke verletzten. Laut BSI sind die Energienetze von BERSERK BEAR weitgehend unberührt geblieben. Die Agentur weigerte sich jedoch, Informationen über das Ausmaß der mutmaßlichen Cyberangriffe und die betroffenen Unternehmen offenzulegen. Die Situation ist jetzt "unter Kontrolle". Hans-Georg Maassen, Direktor des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), sagte am Mittwoch in einem Interview, dass die russische Regierung höchstwahrscheinlich für die Angriffe verantwortlich sei. Es gab "zahlreiche Hinweise auf Russland", sagte Maassen, einschließlich der Methode, mit der der Angriff durchgeführt wurde.
Anfang dieses Monats verhängten die USA erstmals Wirtschaftssanktionen gegen russische Unternehmen, die an Unterwasserkommunikationskabeln arbeiten, die von westlichen Ländern verwendet werden. Eines der Unternehmen wurde vom US-Finanzministerium als digitale Sicherheit identifiziert, was laut Washington den russischen Geheimdiensten geholfen hat, ihre offensiven Cyberfähigkeiten zu entwickeln. Zwei der Tochtergesellschaften von Digital Security, Embedi und ERPScan, wurden ebenfalls auf die Sanktionsliste des US-Finanzministeriums gesetzt. Der Kreml bestreitet diese Anschuldigungen jedoch nachdrücklich. Am Mittwoch sagte ein Sprecher des russischen Präsidentenamtes, Moskau habe keine Ahnung, wovon Maassen spreche. Ein Sprecher des russischen Außenministeriums erklärte gegenüber Reportern, Deutschland und andere Länder sollten "Fakten liefern", um die Vorwürfe zu rechtfertigen.

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