Leonardo: Vertrag im Wert von rund 180 Millionen Euro zur Bereitstellung elektronischer Schutzausbildungssysteme für die NATO

Leonardo hat einen Vertrag im Wert von rund 180 Millionen Euro unterzeichnet, um die NATO mit elektronischen Schutzausbildungssystemen auszustatten. Der Auftrag wurde vom britischen Verteidigungsministerium, dem Gastgeberland der NATO "Joint Electronic Warfare Core Staff" (JEWCS), vergeben, das auf dem Luftwaffenstützpunkt der Royal Navy in Yeovilton stationiert ist. Ausrüstung und Dienstleistungen werden in den nächsten vier Jahren von Leonardos Kompetenzzentrum in Luton, Großbritannien, zur Verfügung gestellt, das sich der elektronischen Kriegsführung widmet.

Das Unternehmen wurde im Rahmen einer internationalen Ausschreibung ausgewählt und wird auch Technologien von Cobham- und Electronics-Partnern in die Lieferung integrieren.

JEWCS ist die NATO-Agentur, die für den Bereich der elektronischen Sicherheit zuständig ist.

Wenn die Verbündeten Operationen durchführen, besteht ein hohes Risiko, dass sie durch die gegnerischen Kommunikations-, GPS- und Radarsignale unterbrochen werden. Training ist ein äußerst wichtiger Faktor, um diese Bedingungen zu erleben und zu lernen, wie man mit ihnen umgeht. Zu den Hauptaufgaben von JEWCS gehört die Bildung der Streitkräfte durch die Simulation feindseliger Szenarien, die von feindlichen elektronischen Gegenmaßnahmen erzeugt werden. Um diese Dienstleistungen zu erbringen, setzt die Agentur in Schulungsstätten in ganz Europa High-Tech-Systeme ein, mit denen die Streitkräfte ihre Fähigkeiten in Bereichen wie Überwachung und elektronische Gegenmaßnahmen verbessern können.

Für ein effektives Training muss die Gegenmaßnahmensimulation auf dem neuesten Stand der Technik sein und daher mit den neuesten technologischen Entwicklungen der gegnerischen Kräfte Schritt halten. Leonardo ist der wichtigste europäische Anbieter von Technologie und Schulungen für die elektronische Kriegsführung und bietet für diesen Auftrag Lösungen für Luft-, Boden- und Seetraining. Pod-basierte Selbstschutzausrüstung für Flugzeuge wird für Luftanwendungen bereitgestellt, zusammen mit einer Infrastruktur zur Analyse der Raketenabwehr gegen Schiffe (NASMDEF - NATO-Bewertungsanlage für die Abwehr von Schiffsabwehrraketen). Dank dieser Komponenten, die hauptsächlich von Cobham hergestellt werden, können Benutzer Gegenmaßnahmen ergreifen, um Schiffe vor eingehenden Bedrohungen zu schützen. Für Land- und Seeanwendungen werden verstärkte Fahrzeuge und Unterstände verwendet, die mit Simulatoren, Stimulatoren und Interferenzvorrichtungen für die Herstellung von Elektronik als Subunternehmer von Leonardo ausgestattet sind.

Leonardos Erfahrung im Bereich der elektronischen Kriegsführung umfasst das Design und die Entwicklung von Schutzsystemen und ISR (Intelligence Surveillance and Recconaissance) für alliierte Flugzeuge, beispielsweise für Eurofighter Typhoons und AW159-Hubschrauber. Die Leonardo Academy in Lincoln bietet spezielle Schulungen an, während erhebliche Investitionen in die Entwicklung von Gegenmaßnahmen der neuesten Generation wie dem Anti-IED-Wächter (Improvised Explosive Device) für Bodentruppen und der BriteCloud für Kampfflugzeugpiloten getätigt werden.

Der JEWCS-Vertrag ist das jüngste Beispiel für eine langjährige Partnerschaft mit der NATO im Bereich Sicherheitstechnologien. Leonardo arbeitet mit der NATO-Agentur für Kommunikation und Information (NCIA) im Bereich Cybersicherheit zusammen, um weltweit über 70.000 NATO-Nutzer vor der Gefahr von Cyberangriffen zu schützen. Das Unternehmen stellte auch verschiedene Systeme und Unterstützung für das NATO-Luftkommando- und Kontrollsystem (ACCS) bereit, die Luftkommando- und Kontrollplattform der Allianz. Im Oktober 2018 erhielt Leonardo dank der Entwicklung eines neuen Ansatzes für Simulation und Training eine prestigeträchtige Auszeichnung von der Scientific and Technology Organization, einer NATO-Organisation, die sich mit Technologien für die Verteidigung befasst. Im Rahmen des Security Investment Program (NSIP) wurden über 50 Luftverteidigungsradare an mehrere Bündnisländer geliefert sowie Guardian-Systeme zum Schutz von in Afghanistan eingesetzten NATO-Fahrzeugen vor funkgesteuerten Sprengkörpern.

Leonardo: Vertrag im Wert von rund 180 Millionen Euro zur Bereitstellung elektronischer Schutzausbildungssysteme für die NATO

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