Italien-Rumänien, Justizminister unterzeichnen gemeinsame Erklärung

Überstellung von Gefangenen und Minderjährigen unter teilweiser Entwendung der Akten

Die Justizminister Italiens und Rumäniens, Carlo Nordio e Alina Stefania Gorghiu, unterzeichnete heute Morgen in der Via Arenula eine gemeinsame Erklärung, um die bilaterale justizielle Zusammenarbeit sowohl in Straf- als auch in Zivilsachen zu intensivieren.

Dies ist eine Fortsetzung des Gipfeltreffens zwischen der Premierministerin Giorgia Meloni und dem rumänischen Premierminister Marcel Ciolacu am 15. Februar in Rom. 

Zu den Punkten der gemeinsamen Erklärung gehört die gemeinsame Absicht, den Mechanismus der gegenseitigen Übergabe endgültig verurteilter Personen im Rahmen der Autonomie und Unabhängigkeit der jeweiligen Justizbehörden zu verbessern; und die soziale Wiedereingliederung von Gefangenen zu fördern, indem die Möglichkeit geschaffen wird, dass rechtskräftig Verurteilte – wie im Rahmenbeschluss Gai 909/2008 vorgesehen – ihre Strafe in ihrem Herkunftsland verbüßen. Mit Stand vom 2.148. Februar 29 befanden sich insgesamt 2024 rumänische Staatsbürger in italienischen Strafvollzugsanstalten; 23 Italiener wurden in Rumänien festgenommen.

Es wird eine gemeinsame Arbeitsgruppe eingerichtet, deren Ziel es ist, die Zusammenarbeit insbesondere bei der Umsetzung Europäischer Haftbefehle und bei der Anerkennung gerichtlicher Entscheidungen in Strafsachen zu verbessern.

Ein weiterer Punkt der gemeinsamen Erklärung betrifft die Frage der internationalen Kindesentführung. Derzeit sind in Italien 17 Gerichtsverfahren wegen Kindern anhängig, die von einem ihrer Eltern illegal nach Rumänien gebracht wurden. Zu diesem Thema verpflichten sich die beiden Minister, die Aktivitäten des am 12. Juni 2023 eingerichteten spezifischen gemeinsamen technischen Tisches zu intensivieren, damit unter Anwendung der europäischen Harmonisierungsgesetzgebung im vorrangigen Interesse schnell konkrete Lösungen für bestehende kritische Probleme gefunden werden können Minderjährige.

Die gemeinsame Erklärung sieht außerdem die Stärkung der justiziellen Zusammenarbeit in Zivilsachen vor, die für die Festigung der Wirtschaftsbeziehungen und des zwischenmenschlichen Austauschs zwischen Italien und Rumänien von grundlegender Bedeutung ist. In diesem Zusammenhang betonten die beiden Minister insbesondere die Bedeutung der Förderung des Einsatzes von Mediation zur Verbesserung der Wirksamkeit der Justiz.

Italien-Rumänien, Justizminister unterzeichnen gemeinsame Erklärung