Russland, Anti-Ballistische Rakete: Wird der europäische Schild die strategische Stabilität verärgern können?

Russland zufolge wäre es kein Verteidigungssystem, sondern Teil eines fortschrittlichen strategischen Nuklearvermögens in Osteuropa. Die universelle Plattform MK-41 kann eine Vielzahl von Trägern starten, darunter Marschflugkörper. Für Moskau ist dies ein klarer Verstoß gegen den INF-Vertrag. Die Raketen, die von Polen und Rumänien aus gestartet wurden, könnten einige der wichtigsten sensiblen Ziele auf russischem Territorium treffen. Den Russen hingegen wurde vorgeworfen, gegen den INF-Vertrag verstoßen zu haben, indem sie SSC-8-Bataillone in der Region Kapustin Yar einsetzten. Was fürchtet Russland? Moskau ist sich völlig bewusst, dass es keinen Raketenabwehrschild gibt, der eine vielschichtige Projektionsgefahr einer Atommacht zunichte machen könnte. Der Kreml befürchtet jedoch die theoretische Verwundbarkeit seiner voll gesicherten Vergeltungskapazität. Es ist ein rein theoretisches Modell, das mit der entfernten Aussicht auf Nutzung von Nuklearanlagen verbunden ist. Die theoretische Anfälligkeit, auf einen Präventivschlag zu reagieren, wirkt sich jedoch auf die politische Kapazität aus.

von Franco Iacch

Russland, Anti-Ballistische Rakete: Wird der europäische Schild die strategische Stabilität verärgern können?

| Verteidigung, WELT, PRP-Kanal |